Allg. Zeitung Mainz: zu Oswald Metzger
Archivmeldung vom 26.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOswald Metzger hat sich eine neue politische Heimat gesucht und die empfängt ihn mit offenen Armen, zumindest wenn man den überschwänglichen Willkommensgruß ihres Generalsekretärs für bare Münze nimmt. Dafür spricht einiges, denn Oswald Metzger passt mit seiner wirtschaftspolitischen Sicht der Dinge durchaus in die CDU des Jahres 2008.
Der Ex-Grüne hat sich indes nicht von ungefähr die Südwest-CDU ausgesucht. In Baden-Württemberg waren die Berührungsängste zwischen Grünen und der CDU nie sonderlich hoch, geredet hat man schon Anfang der neunziger Jahre dort miteinander weit intensiver als im Rest der Republik. Die CDU weiß bei Metzger überdies, woran sie mit ihm sein wird. Seine Attacken gegen Politiker, die beim Gestalten von Politik das Rechnen vergessen, waren stets wohltuend, weil kenntnisreich. Das kommt bei den Menschen in Baden-Württemberg gut an, egal welcher Couleur man angehört. Deshalb wird man Metzger eine Chance geben, auch in seiner neuen Partei aufzusteigen. Eingefädelt hat Metzger die Sache schon sehr geschickt, denn in seinem neuen Wahlkreis in Biberach will sich der bisherige Bundestagsabgeordnete der CDU nicht mehr aufstellen lassen. Doch diese Perspektive wird sich auch ein Oswald Metzger erst einmal verdienen müssen. Schließlich kennen ihn die Menschen dort seit 20 Jahren als eingefleischten Grünen. Doch er wird Hilfe aus Berlin bekommen. Denn einer, der die Grünen von innen so gut kennt wie er, dürfte für viele in der Union, die sich 2009 auch ein schwarz-grünes Bündnis im Bund vorstellen können, von einigem Interesse sein.
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz