Standpunkte: Bedeuten steigende Fallzahlen eine größere Gefährdung der Öffentlichkeit?
Archivmeldung vom 14.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer nachfolgende Standpunkt wurde von Paul Schreyer geschrieben: "Regierung und Medien warnen seit einiger Zeit, dass steigende Fallzahlen eine größere Ausbreitung der Pandemie und damit ein wachsendes Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung belegen würden. Trifft das zu?"
Schreyer weiter:
Die Fakten
Steigende Fallzahlen – also eine wachsende Zahl positiv Getesteter – können tatsächlich ein wichtiger Indikator für eine gefährliche Verbreitung eines Virus sein, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen:
- die Menge der durchgeführten Tests muss konstant sein; steigen hingegen nicht nur die Fallzahlen, sondern auch die Anzahl der Tests, dann liefert ein Vergleich von absoluten Fallzahlen keine aussagekräftigen Ergebnisse (wer mehr sucht, der findet auch mehr) – entscheidend ist dann die Entwicklung der Prozentrate der positiv Getesteten
- die Auswahl der Orte, an denen getestet wird, muss vergleichbar und für die Gesamtbevölkerung repräsentativ sein; es ist zum Beispiel keine Vergleichbarkeit der Zahlen gegeben, wenn in einer Woche verstärkt in Kitas und in der nächsten Woche verstärkt unter alten und kranken Menschen in Pflegeheimen getestet wird
- die Testergebnisse müssen um die falsch-positiven Ergebnisse bereinigt werden
- der Test selbst darf nicht auf Virusbestandteile jeder Art positiv anschlagen, etwa auch auf nichtinfektiöse Virusfragmente, die keine Gefahr darstellen, sondern ausschließlich auf infektiöses, also auch zur Ausbreitung fähiges Virusmaterial
- die „Fälle“, also die positiv Getesteten, erkranken auch tatsächlich zu einem Anteil und in einer Schwere, die eine ernste Besorgnis für die gesamte Bevölkerung rechtfertigt
Sind diese Bedingungen erfüllt, dann bedeuten steigende Fallzahlen eine epidemiologisch relevante Gefahr für die Öffentlichkeit. Aktuell ist jedoch keine dieser Bedingungen erfüllt: ... weiterlesen hier.
Quelle: KenFM von Paul Schreyer