Rheinische Post: Leichte Beute Telekom
Archivmeldung vom 27.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch ist die Deutsche Telekom ein dicker Fisch. Aber sie verliert weltweit betrachtet an Bedeutung. Mit einem Börsenwert von rund 56 Milliarden Euro ist sie nur noch der neuntgrößte Telefon-anbieter. Für ausländische Investoren ist die Deutsche Telekom damit einer der interessantesten Übernahmekandidaten in Europa.
Ihr Aktienkurs liegt
unter dem Ausgabekurs, das Kerngeschäft ist stabil und der Käufer
hätte eine sehr gute Positionierung in den drei Schlüsselmärkten
Deutschland, USA und Großbritannien. In Wachstumsmärkten wie Indien,
China oder Südamerika ist der rosa Riese überhaupt nicht vertreten,
so dass keine großen Gewinne den Unternehmenswert schnell steigern
werden.
Konzernchef René Obermann muss also vor allem in Deutschland massiv
die Kosten senken, damit ihm die Konkurrenz nicht ganz davonläuft.
Viele Möglichkeiten hat er nicht mehr. Denn davon läuft dem
Konzernchef auch die Zeit. Je länger sich die notwendigen Maßnahmen
verzögern, desto mehr Stellen wird dies am Ende kosten. Und es ist
fraglich, wie lange der Bund an seinen 30 Prozent am Unternehmen
Telekom noch festhalten wird. Heuschrecken sind bekanntlich nicht
zimperlich. Sie würden keinen Kündigungsschutz über vier Jahre
anbieten und erheblich höhere Gehälter als der Wettbewerb zahlen. Das
muss auch Verdi einsehen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post