WAZ: Energiegipfel in Berlin: Konkrete Zahlen fehlen
Archivmeldung vom 04.07.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDieser dritte Energie-Gipfel war eine merkwürdige Veranstaltung. Die Redezeit der Kontrahenten war auf fünf Minuten begrenzt, was keine Diskussion ist, sondern nur ein Austausch von Meinungen. Beschlossen wurde auch nichts.
Wirtschaftsminister Glos von der CSU und Umweltminister Gabriel von
der SPD dürfen ihren seit Monaten andauernden Zweikampf um mehr oder
weniger Umweltschutz fortsetzen. Über Atomenergie, die den
deutlichsten Beitrag zur CO2-Einsparung liefert, darf nicht geredet
werden, weil das die Koalition auf Wunsch der SPD zum Tabu erklärt
hat.
Interessant wird die ganze Veranstaltung erst dann, wenn konkrete
Zahlen vorliegen: Was kostet die Vermeidung von CO2 bei Verkehr, bei
der Wärmeerzeugung, beim Ausbau alternativer Energien, in der
Industrie? Dann wird für den Verbraucher sichtbar, was er zahlen oder
worauf er verzichten muss, wenn die Umwelt geschützt wird.
Bei allem braucht es Augenmaß, um international wettbewerbsfähig zu
bleiben, denn was nützt der schönste Umweltschutz hier, wenn er in
China ausbleibt.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung