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Lausitzer Rundschau: Berechtigte Fragen

Archivmeldung vom 12.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein privater Partner, ob verheiratet oder nicht, ob Männlein oder Weiblein, hat bei der Dienstreise eines Ministers nichts, aber auch gar nichts zu suchen. Das sind keine Familien-, schon gar keine Lustreisen, das ist Arbeit. Der Bundespräsident mag es anders handhaben, aber seine Rolle ist auch eine andere, repräsentativere. Die einzige Ausnahme für einen Minister wäre es, wenn die Reise selbst starke private Programmelemente hätte.

Die Kritik an der mehrfachen Mitreise von Michael Mronz hat deshalb mit Homophobie nichts zu tun. Diese Retourkutsche ist perfide. Sie nutzt das Vorurteil gegen Homosexuelle, um sich selbst vor kritischen Fragen zu schützen. Bisher gibt es keine schlüssige Antwort auf die einfache Frage, was Mronz da soll auf den roten Teppichen dieser Welt. Wenn Guido Westerwelle seinem Partner stolz sein neues Zuhause, den Regierungs-Airbus, zeigen möchte, dann soll er das tun, wenn die Maschine im Hangar steht. Aber die Sache geht ja darüber hinaus. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Mronz als Unternehmer vitale Interessen an den internationalen Kontakten hat, die Westerwelle ihm bietet. Es gibt Westerwelles Auftritt auf einer Mronz-Veranstaltung in Bonn. Es gibt die vielen FDP-Großspender auf den wenigen Plätzen in der Wirtschaftsdelegation. Und seit gestern ist bekannt, dass die Familienbande sich auch auf Westerwelles Bruder erstreckt. Es mag Westerwelles Lebensziel gewesen sein, ins Auswärtige Amt zu kommen. Sein Besitz ist es deshalb noch lange nicht.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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