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Neue OZ: Zeit zum Umdenken

Archivmeldung vom 24.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Tragödie von Mainz lässt erschaudern: Den Tod ihrer Babys werden die Eltern wohl nie verwinden. Zumal die Umstände tragischer kaum sein könnten. Vieles deutet darauf hin, dass verunreinigte Nahrung beim Tod der Säuglinge eine entscheidende Rolle gespielt hat. Auch wenn es für die Eltern kein Trost sein wird: Sie haben einen Anspruch darauf, dass mögliche Versäumnisse in der Uniklinik nun rasch und rückhaltlos aufgeklärt werden. Die Mainzer Verantwortlichen zeigen den Willen dazu. Sie versuchen, die fatalen Ereignisse zu rekonstruieren und arbeiten eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen.

Auch wenn der Mainzer Fall kein typischer ist, weil Krankheitserreger auf Intensivstationen für Säuglinge sehr selten sind, sollten die tragischen Ereignisse auch anderen Kliniken eine Warnung sein. Denn die Meldungen über mangelhafte Hygiene in Krankenhäusern häufen sich. Gerade auf normalen Stationen lauern Risiken für Patienten. Vielerorts sind die Kliniken weit von einem optimalen Schutz vor Krankheitserregern entfernt. Gewohnheit schleift die erlernte Gründlichkeit bei der Desinfektion ab, Zeitdruck und Personaleinsparungen verschärfen die Lage.

Es ist also höchste Zeit zum Umdenken. In den Kliniken, wo Fortbildungen und Hygienebeauftragte längst noch nicht selbstverständlich sind. Aber auch bei den Landesregierungen. Einen Sparkurs auf dem Rücken der Patienten darf es nicht geben. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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