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WAZ: Mit dem Holzhammer

Archivmeldung vom 04.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht nur an den Stammtischen, aber vor allem dort wird das Geschrei groß sein. Denn schon wieder hat der Verbraucher dieses hässliche Brüssel vor Augen, das als Inbegriff unkontrollierbarer Regelungswut gilt.

Nach dem blauen Dunst zieht die EU nun gegen den Suff zu Felde. Aber wie auch immer die Anti-Alkohol-Kampagne im Detail aussehen mag, viel wird davon sicherlich nicht in die Tat umgesetzt werden. Denn zu groß ist die Front der Ablehnung.
Die Bierbrauer laufen Sturm und selbst im EU-Parlament stößt die Initiative kaum auf Sympathie. Ganz zu schweigen von den Mitgliedsstaaten, die Gesundheitspolitik als ureigene nationale Angelegenheit begreifen. Dabei finden sich durchaus positive Ansätze in dem Konzept. Wer daran erinnert, dass in Europa jährlich 195 000 Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum sterben, spuckt jenem, der sein Feierabend-Bierchen genießt, doch nicht ins Glas. Trotzdem rechtfertigt dies keine EU-weite Kampagne.
Anstatt mit Fingerspitzengefühl vorzugehen, wählt Kyprianou die Holzhammer-Methode. Der gute Kern des Anliegens bleibt dabei leider auf der Strecke.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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