Lausitzer Rundschau: Gesunde Einstellung
Archivmeldung vom 24.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer liefert die düsterste Wirtschaftsprognose des Jahres ab? Im Moment hat wieder der Chefvolkswirt der Deutschen Bank die Tabellenführung übernommen. Seine Vorhersage, dass die Konjunktur um mehr als fünf Prozent abstürzen wird, ist der bisherige Negativ-Rekord.
Allerdings wird es nicht lange dauern, und der nächste Experte wird schlagzeilenträchtig noch irgendein Katastrophen-Schüppchen drauflegen. Es gibt wahrlich keinen Grund, die wirtschaftliche Lage zu beschönigen. Opel, Märklin, Schaeffler, die ersten Folgen der schlimmen Rezession werden bereits sichtbar. Und wie hart es noch werden wird, kann keiner sagen. Aber ebenso gibt es keinen Grund, sich einen bizarren Wettbewerb der Schwarzmalerei zu liefern - und das tun Deutschlands Wirtschaftsexperten derzeit. Obwohl sie eigentlich am besten wissen müssten, dass erst recht in ökonomischen Krisenzeiten Konjunkturprognosen einem Blick in die Glaskugel gleichen. Die Regierung macht daher das einzig Richtige: Sie lässt sich auf dieses Spielchen nicht ein, redet die Lage zugleich nicht schön. Schließlich weiß auch sie nicht, ob ihre milliardenschweren Konjunkturstützen helfen werden. Zudem scheinen sich die Bundesbürger von den Horrormeldungen noch nicht beirren zu lassen. Sicher, bei vielen wächst die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz, und optimistisch schauen die wenigsten in die Zukunft. Doch offenbar halten es die Bürger vor allem mit dem Motto: Es kommt, wie es kommt. Und das ist in diesem außergewöhnlichen Krisenfall die gesündeste Einstellung. Übertriebener Pessimismus würde die Lage nur noch schlimmer machen.
Quelle: Lausitzer Rundschau