Südwest Presse: Merck
Archivmeldung vom 22.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch Manager sind lernfähig. Die Spitze des Darmstädter Pharmakonzerns Merck hat die Lehren gezogen aus dem plumpen und am Schluss gescheiterten Übernahmeversuch der Berliner Schering AG.
Im Frühjahr hatte man mit lautem Getöse eine Offerte auf
den Tisch gelegt, dabei viel zu spät die richtige Annäherung an den
Berliner Konkurrenten gesucht und kaum Zugeständnisse gemacht. Die
Folge: In Berlin entwickelte sich ein unerwarteter Proteststurm.
Bei der geplanten Übernahme der Schweizer Serono scheint Merck jetzt
alles richtig zu machen. Die Darmstädter haben von Anfang an
Eigentümer und Management von Serono direkt einbezogen und nicht
einfach eine Offerte auf den Tisch geknallt. Zudem hat Merck das
Zugeständnis gemacht, dass die Bio-Pharma-Sparte künftig von Genf,
also vom Serono-Sitz aus, geführt wird. Dass mag zwar Beschäftigte in
Darmstadt stören, der Stimmung bei den Mitarbeitern von Serono kann
es aber nur förderlich sein. Sie werden die Übernahme viel eher
akzeptieren. Nicht umsonst betonte Merck-Chef Michael Römer, dass man
gemeinsam vorankommen wolle.
Die Übernahme zeigt auch: Deutsche Unternehmen sind längst wieder
stark genug, um die Richtung in ihrer Branche zu bestimmen. Merck
erweist nicht nur sich selbst, sondern auch dem Standort Deutschland
insgesamt einen guten Dienst.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse