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WAZ: Pleite-Studenten

Archivmeldung vom 08.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man stelle sich vor, Millionen Rentner müssten auf die Auszahlung ihres Geldes warten, weil die Rentenkassen die Anträge nicht bewältigen können - der Aufschrei wäre gewaltig. Studenten fehlt eine ähnliche Lobby, doch der Vergleich verdeutlicht den Ernst der Lage. Etwa jeder fünfte Student ist auf das Geld vom Staat angewiesen, um über die Runden zu kommen, im Durchschnitt erhält er 434 Euro im Monat. Geld, das die jungen Menschen dringend benötigen, für Miete, Bücher, Lebensmittel. Welcher Supermarkt lässt anschreiben?

Die Studentenwerke, die für die Bafög-Abwicklung verantwortlich sind, arbeiten an der Schmerzgrenze. Auch hier wurde seit Jahren gespart. Das rächt sich nun. Die Studentenwelle kam nicht überraschend, und alle Bildungspolitiker finden die neue Studienlust großartig. Doch die Studenten, die als Garanten unseres künftigen Wohlstands begrüßt werden, müssen vieles in Kauf nehmen. In Kinos, Autohäusern und Baumärkten finden Vorlesungen statt. Nun stehen sie auch noch für ihr Geld an. Wenn die Politik nicht rasch handelt, werden wir bald über rapide steigende Abbrecherquoten klagen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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