Neue OZ: Mit Recht neidisch
Archivmeldung vom 02.07.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling ist neidisch. Aber er hat recht. Mit Milliarden Euro Rundfunkgebühren finanzieren die öffentlich-rechtlichen Anstalten von ARD und ZDF jährlich ihre mediale Schlacht gegen die private Konkurrenz.
Ohne diese Zwangsabgabe und den damit verbundenen Bildungsauftrag würden auch im Zweiten um Mitternacht billige Erotikstreifen statt des philosophischen Talks im "Nachtstudio" über den Bildschirm flimmern. Die Rundfunkgebühren garantieren ein Sendeprogramm im öffentlichrechtlichen Fernsehen, das sich zumindest auch an Qualität statt ausschließlich an Quote orientiert. Aber gerade deshalb wären die beiden staatlich unterstützten Wirtschaftsunternehmen ARD und ZDF verpflichtet, diese Abgabe so einzusetzen, dass dem Zuschauer ein Programm mit mehr Qualität und Bildung zugutekommt.
Völlig unverständlich ist, wenn die Milliarden genutzt werden, um sich die Übertragungsrechte von sportlichen Großveranstaltungen wie der Fußball-Champions-League zu sichern, die ebenso gut bei der privaten Konkurrenz laufen könnten. ARD und ZDF müssen ihre Gebühren dort einsetzen, wo sie ihren Bildungsauftrag erfüllen. Alles andere sollte jenen bleiben, die dazu keine Gebührenzahler benötigen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)