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tz München: Der Erfolg der Grünen: Sehnsucht nach Geradlinigkeit

Archivmeldung vom 24.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als Joschka Fischer 1985 als erster grüner Landesminister in Turnschuhen zur Vereidigung antrat, wäre jeder für verrückt erklärt worden, der prophezeit hätte: Da steht der Wegbereiter einer neuen Volkspartei. Die Grünen haben sich von der strickenden Chaostruppe zur biederen Bürger-Partei entwickelt - und verkörpern heute den Zeitgeist weit überzeugender als liberale Markt-Gläubige oder Umverteilungs-Linke.

Der beste Beweis dafür, dass an den Grünen und deren Hauptthema Umweltschutz keiner mehr vorbei kommt, ist Horst Seehofers Atom-Wende: Auch um den Preis, Teile der eigenen konservativen Klientel zu verprellen, kopiert Seehofer die Grünen - nur um zu verhindern, dass der Akw-Streit auch noch bei der nächsten bayerischen Landtagswahl Wähler zu den Grünen treibt. Genau in dieser Kehrtwende liegt aber die eigentliche Antwort darauf, warum die Grünen von Stuttgart bis Bremen, von München bis Berlin so erfolgreich sind: Wo Seehofer, Merkel oder Gabriel nur wie populistische Wendehälse wirken, verkörpern die Grünen Geradlinigkeit - eine Tugend, die die Wähler in der Politik derzeit schmerzlich vermissen.

Quelle: tz München

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