Rheinische Post: Hamburger Jawort
Archivmeldung vom 17.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs steht nun also nach dem Willen der frisch Verliebten an Elbe und Alster eine politische Traumhochzeit in Schwarz und Grün bevor. Über die Risiken und Nebenwirkungen dieses neuen Koalitionsprojekts, die die Hamburger im Guten wie im weniger Guten als erste zu spüren bekommen werden, sind sich die Beteiligten noch nicht im Klaren.
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und Hamburgs künftige Bildungssenatorin Christa Goetsch (Grüne) können ihr Glück kaum fassen. Wer außer ökonomisch und schulpolitisch fachkundigen Bedenkenträgern mag da Wasser in den Wein gießen, wenn CDU und Grüne frei nach Goethe zum Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön. Union und Grüne, so viel steht fest, und das ist auch gut so, erweitern das Feld ihrer Koalitionsoptionen. "Schwarz-Grün", das in zahlreichen Städten funktioniert, ist rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2009 der Einstieg in eine neue Koalitions-Dimension gelungen. Eine CDU/FDP/Grünen-Liaison namens "Jamaika", für manche Liberal-Konservative, die der großen Koalition überdrüssig sind und Grüne für Bürgerliche mit überwundenen Flegeljahren halten, wird durch das Hamburger Jawort wahrscheinlicher. Gut an Schwarz-Grün ist auch, dass die Chance der Linkspartei, die Politik zu blockieren (siehe Hessen), abnimmt.
Quelle: Rheinische Post (von Reinhold Michels)