Die Schönheit unseres Sieges entfaltet sich
Archivmeldung vom 01.12.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer folgende Standpunkt wurde von Anselm Lenz geschrieben: " Der Nebel liegt schwer in weiten Tälern. Unser Weg endet nur vorläufig am Ende einer Nacht. Wir machen Rast am Gipfelkreuz und blicken vom Kandel. Der Gevatter hat uns schon verlassen, die letzte Etappe hat er nicht mehr geschafft. Er blieb noch am alten Gasthaus zurück und rief uns nach: »Gehet ihr nur weiter, ihr Jungen, den Weg vollenden bis zum umfassenden Sieg. Um mich sorget euch nicht mehr. Gürtet nur ihr den Schuh!« Uns so gingen wir bis hierhin, auf den höchsten Punkt und diese Ellen weiter. Und mein Weggefährte entfaltet das Butterbrot. Ein Apfel, ein Ei. Dazu ein Schluck der Milch wohl von badischer Kuh."
Lenz weiter: "Still liegt unser Land, fast so, als wäre nichts gewesen. Doch die Beine so schwer. Es ist unser Deutschland, das Land, das deutsche, das uns gehört. Unsere Heimat, die uns nährt und die wir lieben und nicht verachten.
Aus letzter schwarzer Nacht weht uns ein Eishauch an die Knöchel. Was sind wir weit gelaufen und sie kommt, ungefragt doch zuverlässig, fast ungnädig und unaufhaltsam, von Osten her. Sie legt ihr rotes Band auf den Horizont, um ihn zu befreien. Ihr Sieg wird nicht ewig währen, nur einen einzigen Tag, aber sie wird unaufhaltsam sein.
Dass die Sonne, schön wie nie… die Quälgeister vertreiben und die Gerüche der Nacht aus dem Unterholz, aus den Niederungen, mitnehmen wird näher zu sich hinauf, sodass sie nur noch die Lüfte würzen und zarte Flügel der Schmetterlinge tragen. ...[weiterlesen]
Quelle: apolut von Anselm Lenz