Südwest Presse: Kommentar zu Premiere
Archivmeldung vom 14.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittObwohl Premiere-Chef Georg Kofler schon für manche Überraschung gut war - diesen Coup hatte man ihm dann doch nicht mehr zugetraut. Der Chef des Bezahl-Senders hat in letzter Minute doch noch einen Weg gefunden, wie er seiner Kundschaft auch künftig Bundesliga-Live-Bilder ins Wohnzimmer schicken kann.
Für Premiere bedeutet dieser Abschluss zunächst die Rettung aus einer
fast schon ausweglosen Situation. Denn ohne Fußball der höchsten
deutschen Liga hätte der Münchner Sender mit einer Massenkündigung
seiner dreieinhalb Millionen Abonnenten und damit mit einer
Verschärfung der wirtschaftlichen Situation rechnen müssen. Ganz aus
dem Schneider sind Premiere und Kofler damit noch nicht. Einerseits
sind Satelliten-Kunden von der Vereinbarung ausgeschlossen. Sie
müssen fest zur Konkurrenz wechseln, wenn sie die Live-Bilder sehen
wollen. Andererseits könnte die Höhe des nicht genannten Kaufpreises
die Premiere-Bilanz über Gebühr belasten.
Und schließlich haben die Münchner ihre einzigartige Stellung
verloren: Sie sind nicht mehr der Monopolist bei Bundesliga- Live,
sondern einer unter mehreren Anbietern. Dieser Wettbewerb wird nicht
nur über Vertragskonditionen ausgetragen, sondern vor allem über
Abo-Preise.
Deshalb hat Kofler nur einen Teilerfolg errungen. Ob er oder nicht
doch Arena der Gewinner aus diesem Wettlauf um Fußball-Bilder sein
wird, zeigt sich erst in den nächsten Monaten.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse