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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema CDU

Archivmeldung vom 12.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Interviews allein, auch nicht mit der Bild-Zeitung, werden kaum reichen, um die Union wieder ins Lot zu bringen. Angela Merkels gestrige Wortmeldung zum unionsinternen Ringen um den rechten Kurs wurde aus Bayern prompt pariert.

Dabei hat die CDU-Vorsitzende klargestellt, dass sie die Führung beansprucht, ohne allerdings in Befehlsausgabe zu verfallen. Sie war auch klug genug, nicht das konservative Profil zu hinterfragen, das von ihr gefordert, von den Bayern und vielen anderen schwarzen Gralshütern aber selbst nicht gelebt wird. Horst Seehofer hätte sie in Sachen Familienbild ebenso an der Wand lang ziehen können wie jene Parteigranden, die ihre Papstworte begrüßt und das Schweigen zu Steinbach erst billigten und dann bekämpften, als nämlich daheim im Wahlkampfbüro die Drähte glühten. Niemand von den Großkopfeten in der Union hat jüngst das Thema Abtreibung so aufgegriffen, wie es nur noch die katholischen Bischöfe als allerletzte Instanz tun. Auch Zwangsheiraten bei Muslimen regen offenbar kaum noch auf. Selbst zu den polnischen Unhöflichkeiten gegenüber allen Deutschen kam nichts Grundsätzliches aus München, Stuttgart oder auch Hannovern. Was konservativ, gar der Markenkern der Union ist, lässt sich daran ablesen, wie die gesamte Partei einzelne Themen diskutiert. Merkels Kritiker sollten ihre Worte als Einladung zur Sachdebatte verstehen.

Quelle: Westfalen-Blatt

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