Rheinische Post: Nordkorea als Vorbild für Iran?
Archivmeldung vom 14.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bereitschaft Nordkoreas zur atomaren Abrüstung weckt Hoffnung auf eine Begrenzung nuklearer Bedrohungen. Die Tatsache, dass dieser Fortschritt mit diplomatischen Mitteln erreicht wurde, gibt vor allem den Europäern Recht, die auch im Atomstreit mit dem Iran auf diese friedliche Karte setzen.
Iran steht nun unter einem enormen
politischen Druck, will es sich nicht als stur und uneinsichtig
brandmarken. Niemand auf der Welt bestreitet dem Iran das Recht auf
die zivile Nutzung von Atomenergie. Doch dies darf nicht dazu führen,
dass sich andere durch mangelnde Transparenz der iranischen
Atompolitik bedroht fühlen. Teheran hat angekündigt, innerhalb von
drei Wochen den Atomstreit diplomatisch beilegen zu wollen: Die Welt
wartet. Ist dies wirklich ernst gemeint und nicht taktisches Spiel,
ist der Globus in der Tat sicherer geworden. Nordkorea, das
nachweislich über diese Waffe aus dem Arsenal des Teufels verfügt,
wird durch seinen Schritt eine nukleare Aufrüstung Asiens verhindern
helfen. Iran kann dies durch eine kluge und verantwortungsvolle
Politik im Nahen und Mittleren Osten tun. Zu glauben, einer
iranischen Atombombe sähen Ägypten, die Saudis oder andere
moslemische Staaten zu, ist naiv. Keines dieser Länder würde sich der
Vorherrschaft des schiitischen Iran beugen. Eine iranische Atombombe
bedroht auch den Iran.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post