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Börsen-Zeitung: Wiedererwachte Begeisterung

Archivmeldung vom 22.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sieben Tage in Folge hat der deutsche Leitindex Dax nun Gewinne verbucht. Und geht es nach dem Glauben der Investoren, ist diese Rally noch nicht vorüber, denn die aktuellen Daten vom Markt für Exchange Traded Funds (ETF) offenbaren Erstaunliches:

Die Anleger greifen derzeit vor allem bei den Produkten auf die Leitindizes der Industrieländer zu und verkaufen im Gegenzug Renten- und Währungsprodukte. Auch ETF, die auf fallende Kurse setzen, stehen derzeit ganz oben auf den Verkaufslisten. Und weil sich die Investoren so sicher sind, kaufen sie auch wieder lange verpönte Produkte: gehebelte ETF auf eine positive Indexentwicklung.

Dafür, dass es sich diesmal nicht nur um das Nachkaufen derjenigen Anleger handelt, die durch die steigenden Kurse auf dem falschen Fuß erwischt wurden, spricht dies: Der Rückgang des Kreditwürdigkeitsbarometers der europäischen Unternehmen iTraxx Europe zeugt ebenfalls von einer steigenden Zuversicht bei den Investoren. Der Index rutschte gestern erstmals seit der Lehman-Pleite unter 100 Basispunkte - wenn auch nur kurz. Kurzum: Investoren setzen aufs Ende der Rezession und damit auf nachhaltig steigende Aktienkurse.

Diese ganze Entwicklung ist umso erstaunlicher, als die meisten Experten zunächst mit einer Korrektur an den Märkten rechnen. Sicherlich wird das Jahreshoch von knapp 5180 Punkten im Dax noch fallen, aber dann?

Wenn Menschen hoffen, ist dies prinzipiell erst einmal etwas Gutes. Vorsicht ist aber nach wie vor angebracht: Investoren sollten sich nicht blenden lassen von den aktuellen Quartalsberichten. Zwar werden nahezu im Stundentakt von Großunternehmen Nachrichten über Geschäftszahlen bekannt, die "besser als erwartet" ausgefallen sind. Aber dieser Satz ist oft irreführend, weil er in den meisten Fällen anders lauten müsste, nämlich: "Die Zahlen waren weniger schlecht als befürchtet." Und auch die Konjunkturdaten der jüngsten Vergangenheit sind mit Vorsicht zu genießen. Diejenigen, die positiv ausgefallen sind, waren meist Stimmungsindikatoren und keine harten Realdaten.

Der Realitätstest steht den Märkten noch bevor. Im schlimmsten Fall könnte sich gar ein Aphorismus des amerikanischen Schriftstellers H. L. Mencken bewahrheiten: "Hoffnung ist der krankhafte Glaube an den Eintritt des Unmöglichen."

Quelle: Börsen-Zeitung

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