Rheinische Post: Schulministerin Sommers Fehler
Archivmeldung vom 07.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas war höflich formuliert unklug. Der Satz von Schulministerin Sommer, dass Klausuren nachgeschrieben werden sollten, wenn der Stoff im Unterricht nicht behandelt wurde, ist ein klassischer Fall, wie ein Politiker bei minimalem Inhalt maximalen Schaden anrichtet.
Minimaler Inhalt: Für wie dumm muss man Lehrer halten, wenn man unterstellt, sie würden Stoff prüfen, der nicht behandelt wurde? Der von Sommer skizzierte Fall ist in Wahrheit unwahrscheinlich. Und wer die Ministerin kennt, weiß, dass sie Lehrern diese Dummheit nicht einmal unterstellt womit man beim Schaden ist. Denn der Satz klingt nun mal so, als würde Sommer Lehrern skandalöse Flüchtigkeit unterstellen die Lehrer werden empört sein. Dieser fatale Satz klingt auch nach Einknicken vor der Kritik am Abitur ein Fest für die Opposition, obwohl nicht einmal klar ist, wie viele Schüler bei den Noten abgestürzt sind. Und Schüler und Eltern lauter Wähler werden erst recht befürchten, dass beim Abitur 2008 etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. So hat Sommer alle gegen sich aufgebracht und ihrem Ministerpräsidenten ohne Not eine offene Flanke beschert. Oft kann ein Politiker so etwas nicht machen.
Quelle: Rheinische Post