WAZ: Mehrwert
Archivmeldung vom 06.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWieder einmal sahnen die USA bei den Nobelpreisen kräftig ab. Mit 228 Preisträgern seit 1901 liegen die Vereinigten Staaten unangefochten an der Spitze. Deutschland steht mit 65 Preisen nach Großbritannien (75) immerhin auf Platz drei der Nobel-Hitliste. Und erst im letzten Jahr bekam mit Theodor W. Hänsch ein Deutscher den Nobelpreis für Physik. Dennoch gibt der klare Rückstand zu denken.
Zwar stimmt es, dass die Amerikaner sich selbst viel besser
anpreisen können als die verdrucksten deutschen Forscher, dass die
Amis eine bessere Lobbyarbeit hinbekommen. Und vor allem schaffen sie
es, ausgezeichnete Leute aus dem Ausland zu holen. Deutschland gibt
sich hier noch viel zu umständlich. Der wichtigste Grund aber ist:
Uns ist die Wissenschaft zu wenig wert. In Deutschland sanken die
Forschungsausgaben in den vergangenen Jahren, während die andernorts
stetig stiegen. Hauptursache dafür ist der Rückgang der privaten
Investitionen in die Forschung. Die öffentliche Hand füllt derzeit
noch die Lücke - doch das kann angesichts leerer Kassen kein
Zukunftsmodell sein.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung