Rheinische Post: Hannelore Kraft auf dem Glatteis
Archivmeldung vom 24.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas geht bloß im Kopf der nordrhein-westfälischen Regierungschefin vor? Hat sie sich beim TV-Talk nur verplaudert, als sie ein Ende ihrer landespolitischen Arbeit nicht ausschloss? Oder steckt mehr dahinter? Eigentlich wirkte die SPD-Politikerin, die übrigens den Fernseh-Moderator Markus Lanz außerordentlich schätzt, entspannt und schlagfertig. Dennoch hat sich Kraft vor laufenden Kameras aufs Glatteis führen lassen und laut über ihre Zukunft im Fall einer Niederlage am 13. Mai nachgedacht.
Damit hat die designierte Nummer eins zur Landtagswahl in der eigenen Partei heftige Irritationen ausgelöst, denn Siegesgewissheit sieht anders aus. Deshalb ruderte Kraft gestern volle Kraft zurück und stellte klar, dass ihr Platz in NRW sei. Gleichwohl wird sie nun erst recht nicht mehr verhindern können, dass ihr bundespolitische Ambitionen unterstellt werden. Pikanterweise dürfte es Kraft fortan also mit ähnlichen Verdachtsmomenten zu tun haben wie ihr Herausforderer Norbert Röttgen. Der CDU-Politiker hält sich zwar bedeckt, was seine Notfall-Pläne betrifft, doch gerade deshalb trauen ihm nicht wenige Parteifreunde zu, nur auf Sieg zu setzen und bei einer Niederlage wieder das weite Feld der Bundespolitik zu suchen. Auf das geplante TV-Duell der beiden Politiker darf man gespannt sein.
Quelle: Rheinische Post (ots)