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Mittelbayerische Zeitung: "Wer hat Angst vorm bösen Wolf?"

Archivmeldung vom 11.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Erst schießen, dann fragen? Viele Experten, die sich mit Wildtieren im Allgemeinen und mit Wölfen im Speziellen beschäftigen, sind entsetzt ob des massiven Vorgehens der Nationalparkverwaltung im Bayerischen Wald - und ob ihrer offensichtlichen Angst vorm bösen Wolf.

Und die Fragen, die sie stellen, sind berechtigt: Muss man wirklich gleich die schwersten Geschütze auffahren, um entlaufenen Wölfen Herr zu werden? Oder anders gefragt: Darf man geschützte Tiere überhaupt einfach abknallen? Zumal, wenn es sich - anders als bei Bär Bruno - nicht um Problem-Wölfe handelt? Man darf es nicht! Zumindest nicht, solange nicht einwandfrei nachgewiesen ist, dass von den Tieren eine Gefahr für den Menschen ausgeht. Gestern meldete der Nationalpark in einer Mitteilung: "Leider müssen wir mitteilen, dass ein weiterer der (...) entlaufenen Wölfe erschossen werden musste." "Leider"? Die Ranger haben dies doch selbst in der Hand. Und wieso "musste"? Was hat der Wolf getan? Er hat niemanden angeknurrt oder gar angefallen. Er ist ausgebüchst als die Tür offenstand. Hat er deshalb den Tod verdient? Hat er nicht!

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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