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WAZ: Jubel ist fehl am Platz

Archivmeldung vom 17.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Finanzkrise, Bankenzusammenbrüche, Weltwirtschaftskrise - war da was? Die jüngsten Erfolgsmeldungen der US-Banken Goldman Sachs und JP Morgan, die milliardenschwere Gewinne vor allem dank des Investmentbankings und des Handels mit komplexen Wertpapieren einfuhren, lassen einen schaudern.

Die Wall Street ist tot, es lebe die Wall Street. Es scheint, als wäre nichts geschehen. Nun ist es zwar so einfach nicht: Die US-Banken unterliegen einer schärferen Kontrolle als früher, die Amerikaner haben die Finanzkrise konsequenter bekämpft als etwa Deutschland, was sich gelohnt hat. Goldman und JP Morgan haben ihre Staatshilfe bereits zurückgezahlt. Auch profitieren die Überlebenden von ihnen zufallenden Geschäften der Verblichenen. Und nicht zuletzt gilt: Ein hoher Gewinn ist besser als ein hoher Verlust. Und dennoch. Die Ursachen dieser Krise - die Entkoppelung der Produktions- von der Finanzwelt oder die millionenschwere Belohnung verantwortunglosen Handelns - sind lange nicht aufgearbeitet. So lange das so ist, bleibt der Jubel über hohe Gewinne im Halse stecken.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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