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Neue OZ: Kommentar zu Energie

Archivmeldung vom 23.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf den letzten Drücker haben die Fraktionschefs von Union und SPD ein dickes Problem zusammengeschrumpft: Die unterirdische Entsorgung des Klimakillers Kohlendioxid kommt, allerdings nur in Form weniger Pilotanlagen.

Dafür entfällt die umstrittene 550 Kilometer lange Pipeline durch Nordwestdeutschland, durch die das giftige CO2 aus Kohlekraftwerken abtransportiert werden sollte.

So hoffen die Koalitionäre auf doppelten Effekt: Wählerproteste verhindern und die Energieversorger zufriedenstellen. Die brauchen Gaslager dringend, damit Kohleverstromung halbwegs sauber weitergehen kann. Ob der Deal Anfang Juli im Bundestag funktioniert, ist fraglich. Das liegt vor allen an der Union. Die CSU probt den Aufstand, weil sie die Rechte von Eigentümern gefährdet sieht, unter deren Grund Gas eingelagert werden soll.

Und die CDU-Länderchefs von Sachsen und Schleswig-Holstein murren immer lauter: CO2-Speicher unter Acker oder Garten sind vor Landtagswahlen nicht der Hit. CDU-Wirtschaftspolitiker warnen dagegen vor Hasenfüßigkeit. Pilotanlagen halten sie für dringend nötig, um die Gasspeichertechnologie zu verkaufen - zum Beispiel nach China, wo jede Woche ein Kohlekraftwerk ans Netz geht. Wie es aussieht, muss das Geschäft warten. Meinungsbildung und Technik sind noch nicht ausgereift.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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