WAZ: Beweise statt Spekulationen
Archivmeldung vom 24.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie traurige Nachricht vom plötzlichen Tod des jungen Meisterläufers Rene Herms war kaum auf dem Markt, als finstere Vermutungen die Runde machten. Der Verdacht auf Doping, der neuerdings immer sehr schnell hochkocht, wenn ein Spitzensportler "unter ungeklärten Umständen" stirbt, webte in vielen Kommentaren den roten Faden wilder Spekulationen.
Die Obduktion der Leiche hat diese Vermutungen eindeutig widerlegt, die Gerichtsmediziner haben keinerlei Spuren von Doping entdeckt, die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen für vollendet erklärt. Für die Angehörigen von Rene Herms, für seine junge Witwe, für seine Mutter, sind diese Erkenntnisse von eher nebensächlicher Bedeutung, weil sie die Trauer nicht lindern können. Doch für manchen Kritiker, der voreilig (ver)urteilt, ohne über Beweise zu verfügen, sollte der Fall Herms eine Mahnung sein. Nicht Doping war die Ursache, sondern eine Infektion, wie sie jedermann ereilen kann. Auch Nicht-Sportler.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung