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Neues Deutschland: zum Bericht über AKW Fukushima

Archivmeldung vom 28.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als der Betreiber des zerstörten Atomkraftwerks von Fukushima mit Billigung der japanischen Regierung kurz vor Weihnachten erklärte, das AKW sei nun »kontrolliert heruntergefahren«, regten sich nicht nur bei Umweltorganisationen und Atomkritikern Zweifel. Auch japanische Politiker wie der Parlamentsabgeordnete Tomyuki Taira und der frühere Ministerpräsident Yukio Hatoyama hatten längst den Glauben an offizielle Verlautbarungen verloren.

Allein, was sie im britischen Wissenschaftsjournal »Nature« als Lösung anpreisen, ist eine zweischneidige Sache. Sie wollen das havarierte AKW verstaatlichen, um endlich unbeeinträchtigt von den Firmeninteressen den tatsächlichen Zustand der Reaktorruinen erkunden zu können. Da die Kosten des Unglücks vom Betreiber ohnehin auf den Staat abgeschoben wurden, wäre eine Verstaatlichung sicher nur konsequent.   Das Rezept hat aber gleich zwei Schwächen: Zum einen hat gerade der japanische Staat selbst mit den ihm zugänglichen Daten zur radioaktiven Verseuchung kaum weniger Geheimniskrämerei betrieben als der Energiekonzern Tepco. Und die Atomsicherheitsbehörde NISA hat entweder kaum eigene Messungen gemacht oder Daten unter Verschluss gehalten. Wie sonst sollte man die teils erheblichen Diskrepanzen zwischen Messungen von Umweltgruppen und den offiziellen Daten erklären? Es spricht also wenig dafür, dass der Staat das Ganze besser macht.   Aber vielleicht entsorgt ja eine Energiewende all diese Probleme. Derzeit sind nur noch sechs von 54 japanischen AKW am Netz!

Quelle: Neues Deutschland (ots)

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