Rheinische Post: Beine machen
Archivmeldung vom 07.10.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundeswehr schlägt Alarm. Für 40 Prozent der Jugendlichen platzt der Traum von der Soldatenkarriere beim obligatorischen Fitnesstest. Die angehenden Offiziere sind zu dick, zu unbeweglich. Ein Problem, das die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) seit Jahren bekämpft. Sie geht davon aus, dass lediglich ein Drittel der deutschen Bevölkerung noch normalgewichtig ist.
Dicke verursachen jährlich bereits Gesundheitskosten in Höhe von 20 Milliarden Euro, Tendenz steigend. In den USA hat Übergewicht (Adipositas)
mittlerweile die Nikotinsucht als größten Risikofaktor abgelöst.
Die DAG verweist auf die "ganz erschreckend" hohe Zahl dicker
Jugendlicher. Doch es sind nicht die Kinder, die in die Pflicht
genommen werden müssen, es sind die Eltern. Sie sollten dafür Sorge
tragen, dass sich der Nachwuchs bewegt. Rund 83 Prozent der Kinder
sitzen beispielsweise jeden oder fast jeden Tag vor der Glotze. Nur
etwa halb so viele spielen hingegen jeden oder fast jeden Tag
draußen. Experten sprechen in diesen Fällen von
"Verwöhnungsvernachlässigung". Jeder dritte Viertklässler hat einen
Fernseher im Zimmer stehen. Viele stellen ihre Kinder damit ruhig -
statt ihnen draußen ordentlich Beine zu machen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post