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Goldene Nach-Corona-Zeiten für Alle?

Archivmeldung vom 12.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Psychologen und Trendforscher rechnen nach der Corona-Krise mit einer Phase überbordender Lebenslust. Gewinner der Krise und alle, die aufgrund ihres Reichtums davon ohnehin unbehelligt geblieben sind, werden sich wieder uneingeschränkt quer über den Globus ausleben können. Auf der Strecke bleiben – dann erst recht – all die, denen die Maßnahmen jede finanzielle Grundlage und berufliche Perspektive genommen haben.

Hier gilt es, beizeiten für einen gerechten Ausgleich zu sorgen und Wege in die Nach-Corona-Zeit zu beschreiten, die eine gesellschaftliche Spaltung dramatischen Ausmaßes verhindern können. Das Gradido-Modell der gleichnamigen Akademie für Wirtschaftsbionik hat für dieses Kunststück bereits den passenden Fahrplan.

„Wer wollte es den Menschen verdenken, dass sie ihre wiedergewonnene Freiheit nach Kräften gemeinsam genießen?“, fragt Bernd Hückstädt, Mitbegründer der Gradido-Akademie, „denn schließlich ist der Mensch ein zutiefst soziales Wesen, das sein Glück vor allem in der Gemeinschaft findet.“ Der amerikanische Mediziner und Soziologe der renommierten Yale-Universität, Nicholas Christakis, hält sogar ein Revival der „Roaring Twenties“ für denkbar, jener „Goldenen Zwanziger“, die vor gut 100 Jahren auf die Spanische Grippe folgten: „Es wird ein Frühling sein, künstlerisch, wirtschaftlich, technologisch und auch politisch." Erklärtes Ziel der Wirtschaftsbioniker der Gradido-Akademie ist es, nicht nur den Krisengewinnern, sondern allen Menschen den Mut und das Rüstzeug zum Aufbruch in solch eine goldene Zeit zu bescheren.

Gewaltige Kluft trennt Gewinner und Verlierer

Bisher jedoch gibt es, einer aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank zufolge, eine ganz klare Trennung zwischen den Gewinnern und Verlierern der Krise. Während die einen Sparguthaben anhäufen, hatten mehr als 40 Prozent bereits im Mai 2020 erhebliche Einkommenseinbußen erlitten. Auch die jüngste Studie der Hans-Böckler-Stiftung belegt, dass Erwerbstätige mit ohnehin niedrigem Einkommen deutlich stärker unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen leiden werden als solche mit höheren Einkommen. Befragte, die Einkommen verloren haben, sehen auch größere Gefahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dr. Andreas Hövermann, Co-Autor der Studie, fürchtet, dass Gehaltseinbußen sowie die Wahrnehmung einer ungleichen Verteilung der Lasten gesamtgesellschaftlich destabilisierend wirken könnten.

Soziale Ungleichheit verschärft sich

„Wie unter einem Brennglas sehen wir jetzt die dringende Notwendigkeit zu einem Transformationsprozess, um zu verhindern, dass ein Großteil der Menschen auf der Strecke bleibt und die gesellschaftliche Spaltung unumkehrbar wird“, mahnt Hückstädt: „Laut einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist die Armut auf den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die wohlhabendsten 10 Prozent aller deutschen Haushalte besitzen – abzüglich der Schulden – 60 Prozent des Nettogesamtvermögens. Die unteren 20 Prozent besitzen gar kein Vermögen und etwa 9 Prozent der Haushalte sind verschuldet.“ Auch der Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hat herausgearbeitet, dass rund ein Drittel der Haushalte in Deutschland maximal über Rücklagen für einige Wochen oder Monate verfügen, während die Haushalte am oberen Ende der Skala ihren Lebensunterhalt mindestens zwei Jahrzehnte lang aus eigenen Reserven bestreiten könnten.

Weltweit werden nur die Reichen immer reicher

Dem aktuellen Oxfam-Bericht über „Das Ungleichheits-Virus“ zufolge droht die Kluft zwischen Arm und Reich in Folge der Corona-Krise erstmals seit über einem Jahrhundert in fast allen Ländern der Welt gleichzeitig zu wachsen. Das Vermögen der zehn reichsten Menschen der Welt ist seit Februar 2019 um fast eine halbe Billion auf 1,12 Billionen Dollar gestiegen. Ein Sprecher der globalen Nothilfe- und Entwicklungsorganisation zeigt auf, dass ein solcher Gewinn mehr als ausreichend wäre, um sicherzustellen, dass niemand durch die Corona-Folgen verarmt. Gleichzeitig erlebt die Welt die schlimmste Job-Krise seit mehr als 90 Jahren, in der Hundert Millionen Menschen Einkommen und Arbeit verloren haben. Steffen Küßner, Sprecher von Oxfam Deutschland, erklärt beispielhaft, dass die reichsten 1000 Menschen ihre Verluste in nur neun Monaten wettmachen konnten, während die ärmere Hälfte der Menschheit voraussichtlich über ein Jahrzehnt brauchen werde, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu bewältigen. Diese Entwicklung müsse ein Weckruf sein, um "extreme Ungleichheit und Armut endlich bei der Wurzel zu packen", so Oxfam. Dazu brauche es unter anderem für jedermann zugängliche soziale Sicherungssysteme und mehr Gemeinwohlorientierung der Wirtschaft. "Konzerne und Superreiche müssen jetzt ihren fairen Beitrag leisten, um die Krise zu bewältigen", sagt Tobias Hauschild von Oxfam Deutschland.

Gradido-Gemeinwohlwährung schafft Licht am Horizont

An der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik hat man die Notwendigkeit zu einer solchen Kurskorrektur längst vor Corona erkannt und über zwanzig Jahre hinweg ein zukunftstaugliches neues Wirtschafts- und Finanzsystem entwickelt, das den Forderungen, die jetzt allerorts laut werden, gerecht werden kann. In Anlehnung an die ‚Erfolgsmodelle der Natur‘ haben die Wirtschaftsbioniker eine Kombination der Gemeinwohlwährung ‚Gradido‘ mit einem ‚Aktiven Grundeinkommen‘ und einer schuldenfreien Geldschöpfung nach dem ‚Dreifachen Wohl‘ entwickelt. Konkret würde die Transformation des herrschenden Wirtschafts- und Finanzsystems in dieses Gradido-Modell das Ende des Schuldgeldprinzips bedeuten. Stattdessen würden für jeden Menschen monatlich 3 x 1.000 Gradido geschöpft. 1.000 Gradido stünden dem Staatshaushalt zur Verfügung. Weitere 1.000 Gradido würden pro Kopf für den Ausgleichs- und Umweltfonds geschöpft. Das letzte Drittel würde jedem Menschen als ‚Aktives Grundeinkommen‘ zur Verfügung stehen. Arbeitslosigkeit wäre damit Geschichte und weltweit die Versorgung mit allen lebensnotwendigen Dingen gesichert.

Vergänglichkeit des Geldes sorgt für sinnvolle Investitionen

Eingedenk des Millionen Jahre alten Naturgesetzes, dass nur dort, wo etwas vergeht, Neues entstehen kann, garantiert die geplante Vergänglichkeit des Gradido (GDD) nicht nur die Stabilität der Geldmenge, sondern auch sinnvolle Investitionen anstelle sinnlos angehäufter privater Geldberge. Hückstädt erläutert: „Die geplante Vergänglichkeit beim Gradido beträgt 50 % im Jahr. Ähnlich wie ein Negativzins erfolgt die Vergänglichkeit kontinuierlich. Um seinen Geldwert zu erhalten, kann man zum Beispiel in nachhaltige Umweltprojekte investieren, die durch den Ausgleichs- und Umweltfonds gefördert werden, eine enkeltaugliche Zukunft schaffen und zudem noch gute Renditen abwerfen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle!“

‚Bedingungslose Teilhabe‘ garantiert ein erfülltes (Berufs)-Leben

Der Bezug des ‚Aktiven Grundeinkommens‘ ist im Gradido-Modell an die ‚Bedingungslose Teilhabe‘ geknüpft, was bedeutet, dass sich jeder Mensch – für sein persönliches Grundeinkommen – mit den Tätigkeiten in die Gemeinschaft einbringen kann, die er besonders gut oder gern verrichtet oder aber verbessern bzw. ausprobieren möchte. „Damit sorgen wir nicht nur für ein lebendiges Miteinander und eine deutlich verbesserte Situation in der Alten- und Kinderbetreuung, sondern regen auch dazu an, die eigenen Talente auf breiter Basis zu entwickeln“, ergänzt Margret Baier, die Inhaberin der Gradido-Akademie. „Jeder kann so sein Potential optimal entfalten. Damit wächst auch die Chance, viel besser auf Veränderungen reagieren und echte Erfüllung und Sinnhaftigkeit in den eigenen Tätigkeiten finden zu können.“

Der schwarze Schwan Corona als Vorbote goldener Zeiten?

Wie exakt das Gradido-Modell die Zukunftswünsche der Menschen abbildet, zeigt die Studie „Der schwarze Schwan Covid-19“ der Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM). Um Prognosen für das künftige (Konsum-) Verhalten der Deutschen zu erstellen, hat die GIM 1.000 Personen zu ihren aktuellen Wertevorstellungen, Hoffnungen und Wünschen befragt. Im Ergebnis der Befragung manifestiert sich ein großes Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit, der Wertsteigerung sozialer Berufe, Solidarität und internationaler Zusammenarbeit. Im Privaten legen die meisten Befragten mehr Wert auf schöne Ereignisse als auf physischen Besitz. Hannes Fernow, Director von GIM Foresight: „Die ‚goldenen Zwanziger‘ sind zurück. In der Gesellschaft deutet sich ein neuer Hedonismus an, der durch die Hoffnung auf Gemeinschaft und Genuss, Freiheit und Draußensein geprägt wird. Begleitet wird er von einem größeren Verantwortungsbewusstsein und einer Rückbesinnung auf das Wesentliche: Es wird auf Authentizität und Haltung, auf Auswahl und Individualität ankommen.“

„Das deckt sich nahezu vollständig mit den Ergebnissen, die wir bei der Entwicklung unseres neuen Wirtschafts- und Finanzmodells Gradido zugrunde gelegt haben“, bestätigt Hückstädt: „Und es beweist einmal mehr, dass der Wunsch nach Neuorientierung nicht der Corona-Krise entspringt, sondern der Unzulänglichkeit des herrschenden Wirtschafts- und Finanzsystems im Hinblick auf seine soziale Verträglichkeit und Basis für ein erfülltes Leben geschuldet ist. Wenn wir das System an dieser Stelle nicht endlich reformieren oder transformieren, werden auch nach der Corona-Krise nur einige wenige Privilegierte auf ‚goldene Zeiten‘ hoffen dürfen.“ In dem Bestreben, die Zukunft neu zu denken und so zu gestalten, dass alle Menschen davon partizipieren, lädt Gradido dazu ein, sich in einer ‚Great Cooperation‘ mit der Akademie zu vernetzen.

Details zur ‚Great Cooperation‘, dem ‚Gradido-Modell’ und Gradido-Podcast unter https://gradido.net

Quelle: Gradido Akademie

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