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Rheinische Post: Angst regiert die Finanzwelt

Archivmeldung vom 18.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Welt kapituliert vor der Angst an den Finanzmärkten. Die Auguren rund um den Globus müssen einsehen, dass die klassischen Instrumente nicht mehr ausreichen, um die Krise einzudämmen. Die Notenbanken haben Hunderte Milliarden in das System gepumpt, die Amerikaner senken die Zinsen, und sie legen Konjunkturprogramme auf - und nichts wirkt.

Allein die Angst davor, dass die Finanzkrise noch viel schlimmer werden könnte, reicht aus, um die Investoren in Scharen davonzujagen. Was gestern an den Börsen passiert ist, kann sich jeden Tag wiederholen. Wo die Wirkung so genannter vertrauensbildender Maßnahmen so erschreckend verpufft, hilft nur eines: Die USA müssten an die Wurzel allen Übels gehen und den Banken notleidende Kredite abkaufen. Man mag in Amerika wie hier darüber streiten, ob der Staat dazu da ist, Fehlentwicklungen in der privaten Wirtschaft so massiv zu korrigieren. Was aber wäre die Alternative? Noch mehr Anleger laufen weg, der Dollar sinkt, der Euro steigt, und irgendwann trifft das auch die deutsche Wirtschaft in großem Stil. Erst recht, wenn Banken weniger Kredite vergeben, weil keiner da ist, der den Spengstoff in ihren Bilanzen entschärft. Man mag in der Globalisierung auch so manchen Segen erkennen - in der Finanzkrise zeigt sie ihre dunklen Seiten.

Quelle: Rheinische Post (von Georg Winters)

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