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Neue OZ: Strategisches Interesse

Archivmeldung vom 31.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die deutschen Weltraumforscher tragen mit ihrer Beteiligung an der chinesischen Mission der Erkenntnis Rechnung, dass China sich zu einer Forschungsgroßmacht entwickelt. Trotz politischer und ethischer Vorbehalte: Mit Chinas Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenzuarbeiten ist für Deutschland von strategischem Interesse. Beispiel Raumfahrt: Es bleibt ungewiss, zu welchen Leistungen im All die hoch verschuldeten Amerikaner und Europäer künftig noch fähig sein werden. Aus Russland, der zweiten großen Raumfahrtnation neben den USA, sind kaum Innovationen zu erwarten. Wahrscheinlich ist hingegen, dass China sein ehrgeiziges Weltraumprogramm erfolgreich fortsetzt. Dass deutsche Wissenschaftler hier bereits in den Neunzigerjahren Kontakte knüpften, erweist sich heute als weitsichtig.

Aber es geht nicht nur um diesen Forschungszweig. China schließt zu den Amerikanern und Europäern auf, die jahrzehntelang die Forschung und technologische Entwicklung beherrschten. Ingenieure und Wissenschaftler bevölkern in Peking und Schanghai ganze Stadtviertel. Nirgendwo nimmt die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen stärker zu. Westliche Universitäten, die etwas auf sich halten, pflegen Partnerschaften mit chinesischen Hochschulen.

Nein, China ist keine Demokratie. Ja, China verfolgt Dissidenten. Aber könnte Deutschland es sich leisten, nicht mit China zusammenzuarbeiten?

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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