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WAZ: BP und die Öl-Katastrophe

Archivmeldung vom 20.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Umweltschäden, die das Öl-Desaster des britischen Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko verursacht, sind verheerend. Die finanziellen Auswirkungen des Bohrinsel-Unglücks sind ebenfalls katastrophal - für BP, aber auch für Großbritannien, das von der Wirtschaftskrise gebeutelt und verschuldet ist. Denn BP, das zweitgrößte Unternehmen des Landes, ist einer der Top-Steuerzahler. Zudem besitzen fast alle führenden britischen Pensionsfonds BP-Aktien und erfreuten sich an milliardenschweren Dividenden. Damit ist vorerst Schluss.

Experten schätzen, dass 18 Millionen Briten direkt oder indirekt an BP beteiligt sind - also werden etwa 30 Prozent der Briten die finanziellen Folgen des Öl-Desasters spüren. BP muss Milliarden infolge der Öl-Katastrophe aufbringen. Deren Bekämpfung kostete den Konzern bislang drei Milliarden Euro; es werden noch wesentlich mehr. Und was an Schadenersatzklagen und ähnlichem kommt, ist nicht absehbar. Außerdem ist die Zukunft des Öl-Riesen unsicher. BP-Aktien verloren seit der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im April drastisch an Wert, Spekulationen über eine Zerschlagung des Krisen-Konzerns kursieren. All das zeigt: Höchste Zeit, dass verantwortungslose Tiefsee-Ölbohrungen verboten werden.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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