WAZ: Debatte über Afghanistan: Einsatz fortführen
Archivmeldung vom 12.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFünf Jahre nach dem Einmarsch der westlichen Truppen in Afghanistan bietet sich ein verheerendes Bild. Ein Großteil der Menschen lebt in Armut oder vom Opiumanbau, Gewalt und Korruption sind alltäglich. Von funktionierenden Polizei- und Justizstrukturen ist das geschundene Land meilenweit entfernt.
Auf diese Bilanz jedoch
mit Resignation und Rückzugsreflexen zu reagieren, hieße, den Taliban
das Feld zu überlassen. Die Folgen - auch für die Sicherheit in
Europa - wären unkalkulierbar.
Weil der Aufbau des Landes ohne militärischen Schutz nicht möglich
ist, muss auch der Einsatz der Bundeswehr vor Ort fortgeführt werden.
Das Ziel allerdings sollte klar sein: Die westlichen Nationen müssen
als Friedensmächte und Befreier auftreten, nicht als Besatzer. Die
Menschen in Afghanistan müssen in die Lage versetzt werden, selbst
für ihr Wohl zu sorgen. Es gilt also, den zivilen Charakter der
internationalen Mission zu stärken - Lehrer, Ärzte, Richter und
Polizisten auszubilden, damit radikalen Kräften der Nährboden
entzogen wird. Ein militärischer Abzug wäre ebenso verantwortungslos
wie bloßes Weiter-so.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung