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Rheinische Post: Der nahe Vulkan

Archivmeldung vom 16.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eyjafjallajökull? Nie gehört. Kein Wunder: Als der isländische Vulkan Anfang der 1820er Jahre zuletzt nennenswert in die Luft ging, fielen in der Nähe ein paar Kühe um. Sonst geschah wenig, und so sagten sich die Menschen auf dem spärlich besiedelten Eiland bald: Friede seiner Asche.

Flugzeuge gab es damals nicht. Seit gestern wissen wir zwar immer noch nicht, wie man Eyjafjallajökull richtig ausspricht, wohl aber, dass so ein Vulkan dem Flugbetrieb über halb Europa abrupt ein Ende setzen kann. Zu dem Erstaunen, dass ernstzunehmende feuerspeiende Berge quasi vor der Haustüre tätig sind, gesellt sich die beeindruckende Erkenntnis, dass die eigentliche Gefahr weniger von alles Leben niederwalzenden Lavaströmen oder die Sonne verfinsternden Aschewolken ausgeht, sondern mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen, ja nicht einmal mit dem Radar auszumachen ist: Es sind Kleinstpartikel, die an Düsenjets schwere Schäden anrichten können. Dank der Vorsichtsmaßnahmen hält sich der Schaden bisher in überschaubaren Grenzen. Es gibt also Grund zu der Annahme, dass der Ausbruch des Eyjafjallajökull kein Ereignis ist, von dem wir noch unseren Enkeln unbedingt erzählen müssen. Das ist gut so. Allein schon wegen des Namens.

Quelle: Rheinische Post

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