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Neue OZ: Zu früh und zu frech

Archivmeldung vom 29.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zu früh, zu frech, zu fordernd, der gefallene CSU-Star Karl-Theodor zu Guttenberg hat bei der Neu-Inszenierung seiner Person so ziemlich alles vermasselt. Statt Beifall für eine perfekte Show nun Buh-Rufe selbst aus den eigenen Reihen. "KT" ist wieder über sein übergroßes Ego gestolpert. Vor allem mit CSU-Chef Horst Seehofer hat er es sich verscherzt. Es sei kein guter Stil, alles und jeden herabzusetzen, um selbst erhöht zu werden, rüffelt Seehofer den Franken. Recht hat er. Eitel statt demütig, aggressiv statt einsichtig, Guttenbergs politisches Comeback scheint vorerst gescheitert.

Die Christsozialen haben zu ihm gehalten trotz seiner abgekupferten Doktorarbeit und der arroganten Selbstverteidigung, er sei aus Schusseligkeit und Überlastung zum Plagiator geworden. Jetzt versetzt ihnen der Hofierte dafür Hackentritte, attestiert ihnen schlechte Arbeit. Seine Botschaft nach Bayern: Ohne mich geht es nicht, rollt schon einmal den roten Teppich aus. Aber zu Guttenberg überzieht: Mit einem Rundumschlag gegen frühere Kabinettskollegen und den Bundestagspräsidenten, gegen seine Universität und mit dem Erpressungsversuch, eine neue Partei zu gründen. Aber noch immer hat das Polit-Talent Fürsprecher: Deren Zahl hätte zu Guttenberg mehren können, wenn er sich nach einer Schamfrist von mindestens zwei Jahren zurückgemeldet hätte, mit neuer Doktorarbeit. Aber er begnügt sich damit, als Enthüllungs-Autor zu brillieren. Schade.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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