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Rheinische Post: Israel hat in Kana kläglich versagt

Archivmeldung vom 31.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für die israelischen Bomben auf Kana gibt es keine Rechtfertigung. Der Tod der vielen Zivilisten, der Frauen, Kinder und alten Leute lässt sich nicht erklären. Doch das hilft in Kana niemandem mehr. Keine Erklärung der Welt kann die moralische Schuld wegwischen, die an diesem Bombardement klebt.

Israels Armee hat kläglich versagt. Man wird später darüber streiten können, ob dieser taktische Fehler eine Wende im Libanon-Krieg eingeleitet hat. Vorerst gibt sich die Führung in Jerusalem unerbittlich. Sie will keinen Waffenstillstand akzeptieren, weil sie weiß, dass die Hisbollah ihn als Sieg begreifen und ausschlachten wird. Ein solches Signal wird in der islamischen Welt von vielen Guerillakämpfen als Hoffnungszeichen gewertet. Dabei geht es nicht nur um Israel. Auch die starken Widerstandsgruppen in Ägypten, Saudi-Arabien oder Jordanien mit ihren korrupten Führern müssen das Hisbollah-Signal fürchten. Israels Psyche ist robust genug, internationale Kritik und den Druck hin zum Waffenstillstand noch auszuhalten. Doch wie lange? Das Schlimme an dem Konflikt ist, dass Grenzen überschritten wurden, die eine Rückkehr zum Primat der Politik als Zeichen der Schwäche erscheinen lassen. Und doch muss dieser Schritt getan werden. Anderenfalls droht die verlustreiche Bodenoffensive mit hohen Totenzahlen - auch für Israel.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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