Westfalenpost: Scheinheilig Kartellamt will Lotto-Monopol aufheben
Archivmeldung vom 29.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Wehklagen der Bundesländer nach dem Kartellamts-Beschluss, das staatliche Lotto-Monopolstruktur zu lockern, war zu erwarten. Schließlich profitieren die Finanzminister kräftig von den Einnahmen aus dem Lotto-Topf. Allein NRW nahm im vergangenen Jahr 285 Millionen Euro aus dem Lottospiel ein.
Dass Ländervertreter die Entscheidung mit dem Hinweis auf
Suchtgefahren kritisieren, ist scheinheilig - nicht nur in Hinblick
auf die offensive Werbung (Jackpot). Auch jedem Haushaltspolitiker
ist bekannt, dass das Ausfüllen von Tippscheinen süchtig machen kann.
Wie wäre es, wenn die Politik mal nicht an den stetigen
Lotto-Geldfluss denken würde, sondern an die Begrenzung von
Glücksspielen und an die Vorbeugung potenzieller Suchtgefahren?
Der Staat wird, ob er will oder nicht, das Monopol verlieren. Im
künftigen Wettbewerb muss er sich umso intensiver um seine
eigentliche Aufgabe kümmern: Spielsüchtige - und damit seine Bürger -
vor
Gefahren zu schützen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost