Südwest Presse: KOMMENTAR Schlag ins Kontor
Archivmeldung vom 19.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAus Gaisbach kamen immer nur gute Nachrichten. Rekorde bei Umsätzen, Gewinnen und Eigenkapitalquoten gehören zu den Standards bei Würth. Ein florierendes Unternehmen, das nicht mit Sponsoring im Großen knausert und auch mal einem kleinen Verein ein paar hundert Euro zusteckt.
Würth ist ein Synonym für das ausgeprägte
Mäzenatentum eines kunstsinnigen Unternehmers, der fast 10 000 Werke
angesammelt hat und einer lange benachteiligten Region zu Auf- und
Ansehen verhilft.Seit der Durchsuchung am Donnerstag hat sich das
Blatt gewendet. Weil sich die Behörden wegen der Pflicht zur
Geheimhaltung in Schweigen hüllen müssen, schießen die Spekulationen
ins Kraut. Neider lachen sich ins Fäustchen, manche fühlen sich
bestätigt in ihrer Ansicht, dass der Erfolg doch nicht mit rechten
Mitteln zustande gekommen sein könnte.
Wenn allerdings stimmt, was der Patriarch beteuert, dann handelt es
sich bei der Beschlagnahmeaktion um die Eskalation eines Streits
unter Steuerexperten. Es geht allem Anschein nach nicht um illegale
Millionentransfers in schwarze Kassen. Der Milliardär hätte derlei
Tricks wohl auch kaum nötig.
Die Durchsuchung im XL-Format hat dem positiven Image des
Vorzeigeunternehmers Reinhold Würth bereits schweren Schaden
zugefügt. Diesen Schlag ins Kontor dürfte er kaum ohne Konsequenzen
hinnehmen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse