Mitteldeutsche Zeitung: zu Weißrussland
Archivmeldung vom 21.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn wenigen Tagen wird in Weißrussland wieder Friedhofsruhe einkehren. Der europäische Protest gegen die Wahl bleibt matt. Das Nachdenken der EU über weitere Reiseverbote für Regierungsmitglieder in Minsk dürfte dort höchstens als lästiger Nadelstich wahrgenommen werden.
Das hat Gründe. Denn der Elan, der nach dem
Fall der Mauer die Heimkehr der östlichen Nachbarländer
in die Mitte Europas ermöglicht hatte, ist erlahmt. Die EU weiß
nicht, wie sie mit Weißrussland und der Ukraine umgehen soll. Beide
Staaten zählen unausgesprochen auch heute noch zur russischen
Einflusssphäre. Und vor die Wahl gestellt, sich zwischen dem aktiven
Demokratie-Export und guten Beziehungen zu Russland entscheiden zu
müssen, hat Moskau auf absehbare Zeit die besseren Karten.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung