Der Sozialticker zu: Arbeitslosengeld ist keine Schande
Archivmeldung vom 17.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDas weit verbreitete Vorurteil, dass Arbeitslosengeld einer Flucht in die soziale Hängematte gleichkommt - mag zwar weit in die Köpfe von unbetroffenen eingebrannt sein, wird aber bei vielen Kritikern auch sehr schnell zur Realität. Gerade bestimmte Berufsgruppen können davon ein Lied singen und sind bei Berg und Talfahrten in einer Achterbahn der Bedürftigkeit zu finden.
Besonders Künstler, Schausteller oder auch Tagelöhner ist dies ein Teil des Alltages geworden und trifft nicht immer auf das verbreitete Klischee zu. “Arbeitslosengeld ist keine Schande” - dies sagt sich auch TV Star Christoph M. Ohrt, welcher nach seinem Riesen-Erfolg als Rechtsanwalt Felix Edel - die Amtsseite wechseln musste, um sich beim Arbeitsamt abzusichern. “Nach ‘Edel & Starck’ war ich beim Amt. Ich habe damit grundsätzlich kein Problem. Wir Schauspieler zahlen ja auch in die Kasse ein”, erklärte er gegenüber SatundKabel.de - und freut sich beruhigend über den vollen Terminkalender, welcher die Gewissheit versprüht, voll im Geschäft zu stehen.
Daher kann jedem - mit Vorurteilen behafteten Skeptiker gesagt sein, dass ein klischeehaftes Denken unterbleiben sollte, denn die krassen Ausnahmen - die von den Medien gerne als Mehrheit verkauft gesehen wird, welche zum schlechten Ruf einer gesamten Bevölkerungsmasse beitragen, sind in deren Seltenheit nur als Einzelfall zu betrachten und nicht als Regelwerk aller zu bewerten. Die Missbrauchszahlen sind derart gering, dass diese noch nicht mal statistisch geführt werden. Der Missbrauch findet daher nicht bei den Betroffenen, sondern bei den Umsetzern der Gesetze statt, denn anders sind die hohen Klageschriften bei den Gerichten nicht erklärbar.
Der Sozialticker wünscht aber von allen Künstlern, die trotz kurzfristiger Unterbrechung am Set ALG I oder ALG II beziehen, weiterhin ein buntes breitgefächertes Programm aus allen Sparten, um das Niveau der deutschen Unterhaltungsbranche auch in Zukunft zu erhalten.
Quelle: Pressemitteilung Sozialticker