Frankfurter Neue Presse: Über die Lage der schwarz-gelben Koalition nach dem Rücktritt des Bundespräsidenten
Archivmeldung vom 02.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNun hat Köhlers Ausscheiden der Regierung das nächste Großproblem beschert. Inmitten der Finanzkrise müssen Union und FDP sich mit der Suche nach einem neuen Kandidaten abplagen.
Genüsslich bohrt die Opposition in der offenen Wunde und deutet den Rückzug des einstigen schwarz-gelben Wunschpräsidenten als weiteren Hinweis auf den Zerfall des Regierungslagers. Und das nächste Thema mit Streitpotential rückt unerbittlich näher.
Am Sonntag und Montag sollen bei der Klausurtagung in Meseberg Sparmöglichkeiten diskutiert und möglichst auch beschlossen werden. Bisher hat sich Schwarz-Gelb wohlweislich vor allen Konkretisierungen gedrückt. Denn wenn sich Union und FDP in diesem heiklen Punkt nicht einigen, könnte dies wirklich das Ende der schwarz-gelben Koalition bedeuten.
Jetzt bekommt die so oft gestellte Frage für die Kanzlerin wirklich existenzielle Bedeutung: Kann sie führen oder nicht? Wenn sie es vermag, aus Meseberg klare Sparsignale mitzubringen und es auch schafft, möglichst rasch einen überzeugenden Kandidaten oder eine Kandidatin zu präsentieren könnte sie das Ruder vielleicht herumreißen.
Quelle: Frankfurter Neue Presse