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Rheinische Post: Iran und Recht

Archivmeldung vom 17.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Von der türkischen Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek stammt die Aussage, solange der Islam die europäische Tradition der Aufklärung leugne, sei es schwierig, zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden. Wie die Islamische Republik Iran mit den beiden im Oktober festgenommenen deutschen Reportern verfährt, ist haarsträubend anti-aufklärerisch.

Hier haben Teheraner Behörden nicht den Mut, sich im Sinne Kants ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Wohl aber haben sie die Stirn, Wahrheit zu verbiegen, Pressefreiheit zu treten, Menschenrechte zu verletzen. Was Teheran Spionage nennt, waren journalistische Recherche-Versuche zum Schicksal einer Iranerin, die gesteinigt werden soll. Eine Portion Reporter-Naivität, verbunden mit dem Wissen um die Gefahr, in die sie sich begaben, ändert nichts an dem Willkür-Vorwurf gegen die Islamische Republik. Das große persische Volk wird weit unter seinen Möglichkeiten regiert. Wer das anhand von Einzelbeispielen aufzudecken versucht, wer der Freiheit eine Bresche schlagen will, der bekommt es mit den Diktatoren zu tun. Die Reporter werden wohl mit dem Leben davon kommen. Hoffentlich ist das auch so bei der zur Steinigung Verurteilten.

Quelle: Rheinische Post

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