Mitteldeutsche Zeitung: sexuellem Missbrauch in der DDR
Archivmeldung vom 07.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie juristische Aufarbeitung im Sinne von Strafverfolgung oder Rehabilitierung ist schwierig. Viele Kinder, die in Heimen oder Jugendwerkhöfen landeten, kamen aus Verhältnissen, die es im DDR-Selbstverständnis eigentlich gar nicht gab. Widerspenstige wurden deshalb häufig kriminalisiert und zur Umerziehung freigegeben.
Folgerichtig ist die Aktenlage zu diesen Schicksalen eher dürftig. Der Rechtsstaat tut sich schwer damit. Aber das unselige Tun oder Wegschauen von Männern und Frauen, deren Aufgabe es gewesen wäre, Kinder zu schützen, muss auch für den Osten aufgearbeitet werden. In der DDR sind die Opfer als Lügner bezeichnet worden, wenn sie den Mut hatten, über ihr Leiden zu berichten. Im wiedervereinigten Deutschland fielen viele durch sämtliche Raster.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)