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Westfalenpost: Worten folgen Taten

Archivmeldung vom 29.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

500 Millionen Euro für Schutz der Natur Von Thorsten Keim Angela Merkel ist 2007 Klimakanzlerin geworden. Im vergangenen Jahr ging es darum, Europa auf Klimaziele zu verpflichten, die den gordischen Knoten bei den internationalen Verhandlungen lösen konnten. Gestern verlieh die Bundeskanzlerin mit ihrer 500 Millionen Euro schweren Morgengabe dem UN-Naturschutzgipfel in Bonn frischen Schwung und neue Qualität.

Bislang verliefen die Verhandlungen der 6000 Regierungsvertreter aus mehr als 190 Ländern, die bis Freitag in der ehemaligen Bundeshauptstadt über die biologische Vielfalt debattieren, zäh und ergebnislos. Dabei profitieren wir alle von den Dienstleistungen, die die Natur kostenlos für uns bereitstellt. Die deutschen Millionen setzen ein wichtiges Signal. Klima- und Artenschutz, Überlebensfragen für die Erde, gelingt nur, wenn die Entwicklungs- und Schwellenländer gewaltige Leistungen für die Menschheit erbringen. Das können ihnen große Industrienationen wie Deutschland, die ihre Ressourcen - und die der Welt - in den vergangenen 200 Jahren rücksichtslos verprasst haben, aber nur dann zumuten, wenn sie bereit sind, dafür zu bezahlen. Freuen wir uns also über das zusätzliche 500 Millionen schwere Paket, um Kettensägen und Brandrodungen im Regenwald zu stoppen. Und denken nicht darüber nach, wieviel Tausende von Tonnen Treibstoff die Teilnehmer aus aller Welt für ihre Reise nach Bonn verprasst haben und kritisieren auch nicht, dass der deutsche Steuerzahler für Anreise und Aufenthalt unterm Strich mindestens 50 Millionen Euro für seine Gastgeberrolle bezahlen muss. Für die Umwelt ist uns nämlich nichts zu teuer.

Quelle: Westfalenpost

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