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Schwäbische Zeitung: Rathäuser als Zocker-Buden

Archivmeldung vom 30.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Hiobsbotschaften über Rathäuser, die Steuergeld verzockten, nehmen wohl kein Ende. Zu groß war die Versuchung, das schnelle Geld zu machen, bevor die Seifenblase der Finanzderivate platzte und sich die altmodische Einsicht bewahrheitete, dass Traum-Renditen oft zum Albtraum werden.

Lang ist die Liste der Reichen und Schönen, die windigen Anlageberatern auf den Leim gingen. Aber wenn Bürgerinnen und Bürger dachten, dass es nur um ein Schickeria-Problem ginge, sind sie schief gewickelt. Riskante Geldanlagen sind wohl auch ein Problem der öffentlichen Hand. Nicht nur wegen der Rathaus-Kämmerer, die an die wunderbare Geldvermehrung glaubten: Auch die Geschäfte so mancher staatlich kontrollierter Landesbanken passen ins Muster einer Zocker-Bude. Sogar in Bayern, das jetzt zehn Milliarden Euro für die Staatsbank im Feuer hat.

Wer näher hinschaut merkt: Der Wahnsinn hatte Methode. Der Beschluss, höhere Renditen zu erzielen, fiel nicht nur in Landsberg fraktionsübergreifend.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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