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Rheinische Post: Finger von der Uhr

Archivmeldung vom 22.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit Benjamin Franklin (17061790), Gründervater der Vereinigten Staaten und Erfinder des Blitzableiters, vor mehr als 200 Jahren in einem Brief an eine französische Zeitung vorrechnete, welche beachtlichen Mengen Kerzenwachs man allein in Paris durch die Einführung einer Sommerzeit sparen könnte, wird mit wechselnder Begeisterung und abenteuerlichen Begründungen immer mal wieder an den Uhren gedreht.

Als die FDP im Frühjahr 2005 von der damaligen Bundesregierung wissen wollte, welche Erfahrungen man eigentlich seit der Einführung der deutschen Sommerzeit 1980 gesammelt habe, fiel die Positiv-Bilanz des Umweltbundesamtes im Hinblick auf die wirtschaftlichen Aspekte (in Worten: keine) und die Energieeinsparung (in Zahlen: null) ernüchternd aus: Was man beim Licht spare, verbrauche man an Heizenergie mehr, und die Bilanz werde künftig sogar deutlich negativ werden, wenn die Verbraucher vermehrt zu Energiesparlampen griffen. Genau das werden die Verbraucher auf Anordnung der EU künftig massenhaft tun. Da der EU-Umweltausschuss den Bürgern die Energiesparlampen seit September zwangsweise in die Fassung dreht, könnte er konsequenterweise beschließen, künftig die Finger von ihren Uhren lassen.

Quelle: Rheinische Post

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