Rheinische Post: Wittke hat sich verrechnet
Archivmeldung vom 06.02.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchon wieder Wittke. Der Bau- und Verkehrsminister hat das zweifelhafte Talent, negative Schlagzeilen zu produzieren. Mal gibt er problematische Interviews ("Ich kann auch mit Doofen"), mal sortiert er Fußballbildchen während einer Landtagsdebatte über Arbeitslosigkeit.
Jetzt gibt es neuen Wirbel um den "jungen Wilden" im Kabinett von Jürgen Rüttgers. Wittke hat mächtig Gas gegeben und wurde innerorts mit mehr als 100 Stundenkilometern erwischt. Wäre er ein normaler Bürger, könnte man - erleichtert darüber, dass nichts passiert ist - zur Tagesordnung übergehen. Doch dieser Fall wiegt schwerer: Wittke ist nicht irgendwer, sondern der Verkehrsminister des Landes. Als solcher muss gerade er am Steuer Vorbild sein für andere. Diesem Anspruch ist Wittke nicht gerecht geworden. Er hat offenbar gehofft, dass die für ihn hochnotpeinliche Affäre unter der Decken bleiben würde. Doch da hat er sich verrechnet. Jetzt steht er zu Recht am Pranger. Die Frage, ob Wittke als Verkehrsminister noch tragbar ist, muss der Ministerpräsident entscheiden. Er hält sich einstweilen zurück. Doch Wittke darf die die Geduld des Regierungschefs nicht noch mehr strapazieren. Rüttgers hat ein feines Gespür dafür, was die Bürger im Lande bewegt. Rasende Verkehrsminister zum Beispiel.
Quelle: Rheinische Post