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Neues Deutschland: Keine innerparteiliche Einheit bei DIE LINKE

Archivmeldung vom 28.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die LINKE wird in diesem Jahr, eine Woche nach der Europawahl, zwei Jahre alt. Über eine gemeinsame Bundestagsfraktion verfügten die Quellparteien PDS und WASG bereits knapp zwei Jahre zuvor. Ihren Zusammenschluss feierten sie als einzige gleichberechtigte Ost-West-Vereinigung in der Nachwende-Parteiengeschichte.

Keine Übervorteilung durch den (bislang) größeren Ostpartner sollte herrschen, keine nachholende Übernahme durch den Westpartner, wie es sie in den anderen Parteien von vornherein gab. Doch mit echter »Einheit« tut man sich schwer. Die innerparteiliche  Konkurrenz ist nicht nur eine um die besseren politischen Konzepte, sie hat anhaltend auch geografische Konturen. Davon zeugt der Konflikt um die Listenaufstellung zur EP-Wahl im Vorfeld des Essener Parteitages. Dass eine Parteileitung einen Vorschlag für die ersten 16 Plätze mit auf den Weg gibt, ist ihr gutes Recht - nicht unüblich auch anderswo. Dass manche(r), die/der darauf fehlt, alternativ kandidiert, macht das ganze erst zur Wahl. Die Delegierten werden entscheiden, sie sind der Souverän. Bedenklich ist nur, dass ihnen ein Häkelmuster mitgegeben wird, das einer wirklich vereinigten LINKEN nicht entspricht: Ein Kandidat oder eine Kandidatin aus dem Osten soll sich nur auf einem »Ostplatz« der Bundesliste bewerben dürfen, Analoges gelte für jene aus dem Westen. Wenn die LINKE ihr Projekt ernst nimmt, sollte sich niemand als neuer Maurer an der alten Zonengrenze versuchen.

Quelle: Neues Deutschland

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