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Neue OZ: Vielleicht kommt es noch schlimmer

Archivmeldung vom 24.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die evangelische Kirche steht vor dem gleichen Problem wie Parteien, Schulen und Firmen: Aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge fehlt der Nachwuchs. Allerdings bedeutet das für die Kirche nicht nur Gottesdienste mit noch weniger Besuchern, sondern auch immer geringere Einnahmen. Die Kirchensteuer macht bei den Protestanten mehr als 60 Prozent des Haushaltes aus. Auf die Kirche kommt mit dem erwarteten Mitgliederschwund in den nächsten Jahren also auch ein gewaltiges finanzielles Problem zu. Sie wird sich überlegen müssen, wie sie dieses Problem meistern will.

Dabei steckt die Institution in der Zwickmühle: Spart sie bei den Ausgaben, indem sie Pfarrgemeinden zusammenlegt und kirchliche Einrichtungen wie Kindergärten schließt, kehren ihr wahrscheinlich noch mehr Mitglieder den Rücken. Spart sie nicht, ist sie irgendwann schlichtweg pleite.

Die evangelische Kirche wird ihre Ausgaben senken müssen, bevor der große Mitgliedereinbruch kommt. Pfarrer werden in 30 Jahren für immer größere Gebiete mit immer weniger Gläubigen zuständig sein. Der Geistliche der Zukunft lebt nicht mehr nebenan - sondern viele Kilometer entfernt. Zahlreiche Gläubige werden sich dann aber fragen, wozu sie für eine Kirche zahlen, die nicht da ist - und austreten. Der Mitgliederschwund in der evangelischen Kirche könnte also noch deutlich stärker ausfallen, als die Statistiker voraussagen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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