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Lausitzer Rundschau: Brandenburg forciert den Ausbau erneuerbarer Energien

Archivmeldung vom 10.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Brandenburg ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien Spitzenreiter in Deutschland. Das wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin und vom Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Ende 2008 in einer gemeinsamen Studie bestätigt.

Zahl und Größe der Projekte, die seit Jahresbeginn 2009 im Land ans Netz gegangen sind, zeugen davon, dass der Drang zur Spitze ungebrochen ist. Das mit 53 Megawatt (MW) installierter elektrischer Leistung derzeit größte deutsche Solarkraftwerk in der Lieberoser Heide ist ein Beleg dafür. Noch hält es den Superlativ. Bald wird es überholt werden von noch größeren Projekten. Der Wettlauf ist in vollem Gange, angeheizt von Subventionen, die Einspeisevergütung heißen und von jedem Bürger über die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage mitgetragen werden. Natürlich brauchen neue Technologien Zeit, um sich durchzusetzen, und dementsprechend auch eine spezielle Anschubfinanzierung. Erst recht in einem Land, das sich seit Jahrzehnten durch exzellente ingenieurtechnische Leistungen auszeichnet und diese heute mehr denn je braucht, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Was wir freilich nicht brauchen, ist Gigantomanie. Von der aber sind wir möglicherweise nicht weit entfernt. Die Regionalplaner in Südbrandenburg haben zwar schon knapp 2300 Hektar mehr Eignungsfläche für Windkraftanlagen ausgewiesen als bisher. Aber sie sagen, dass trotzdem noch 4000  Hektar fehlen, um die Windenergie-Ziele der Brandenburger Energiestrategie 2020 erfüllen zu können. Doch fehlen die 4000 Hektar wirklich? Ist Fläche das Maß aller Dinge in Zeiten, wo sich das, was 1994 in der südbrandenburgischen Lausitz mit 0,5-MW-Anlagen begann, inzwischen zu 2,5-MW-Anlagen ausgewachsen hat? Demnächst sollen Drei-Megawatt-Anlagen installiert werden. Das heißt, die Energieausbeute pro Hektar steigt. Das fordert zu relativierter Betrachtung auf. Insofern sind einjährige Etappen-Rückblicke, wie sie auf dem Brandenburger Energietag heute in Cottbus erwartet werden können, genau richtig, um innezuhalten und die nächsten Schritte kritisch zu prüfen. Wer ermessen will, wie wichtig das ist, der sei an den Kläranlagenbau in Ostdeutschland erinnert. Viele Klärwerke wurden nach der Wende überdimensioniert gebaut und liegen den Bürgern heute noch schwer auf der Tasche - eine Erfahrung, die hierzulande wohl kein Bürger nochmal machen möchte.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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