Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Hessen
Archivmeldung vom 10.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittYpsilanti mag es für einen cleveren Schachzug halten, den unbekannten Landtagsabgeordneten Schäfer-Gümbel als Pappkameraden für die Landtagswahlen aufzustellen, Partei- und Fraktionsvorsitz aber zu behalten.
Ein Neuanfang ist das natürlich nicht. Aber die Hessen-SPD ist in diesem Punkt in den letzten Monaten schlicht beratungsresistent geworden. Verständlich, dass sich auch kein Berliner Spitzengenosse für diese Chaos-Truppe eine Niederlage im Januar holen wollte. Und was die Ursache des Schadensfalles betrifft, nämlich die Zusammenarbeit mit der Linkspartei, hat sich die Lage für die SPD sogar verschlechtert: In Hessen und andernorts fällt jetzt die Brandmauer zu Lafontaines Partei. Auch Koalitionen werden nicht mehr ausgeschlossen. Damit konterkarieren SPD-Landesverbände die erklärte Strategie von Kanzlerkandidat Steinmeier, die Linke argumentativ zu stellen und als politikunfähig vorzuführen. Frustrierte Wähler werden ihre Stimme beim Original des organisierten Wählerprotests parken. Und das ist nicht die SPD.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung